Bänziger Lutze Architektur

Das Projekt modelliert eine passgenaue Figur in den Ort hinein. Dabei strebt es weder nach einem Heimatschutzbild noch nach einer abstrakten Bauskulptur. Vielmehr ist es ein entspannt zeitgenössisches städtebauliches Gefüge, das tradierte architektonische Motive zu einem modernen Ganzen zusammenwachsen lässt. Und so Raum für Menschen schafft: Raum, der vertraute Bilder in vertrauten Dimensionen bietet und sie in zukunftsgerichtete Architektur
übersetzt.

Die Form fügt sich in ihrer Körnung und in ihrem Ausdruck eigenständig in den Bestand und das geschützte Ortsbild. Untrennbar zu diesem Bild gehört das bestehende Bankgebäude von Tobias Dierauer von 1912. Mit dem Haus zur Palme, dem Restaurant Rössli und dem ehemaligen Postgebäude bildet es ein wichtiges ortsbauliches Ensemble. Das Restaurant Rössli und das Bankgebäude mit seiner eigenen Ausrichtung bilden zusammen gleichsam das Tor zur Neugass.

Der Entwurf baut auf dieser Situation auf – und baut demnach den Altbau nicht zurück, sondern erneuert ihn und bindet ihn in das neue Umfeld ein. Das neue Ensemble ergänzt die Torsituation um eine Dorfplatzsituation und den Altbau als historisches Gesicht des Ensembles um einen repräsentativen Neubau als sein modernes Gesicht.

Das Einrücken des Bankneubaus gibt dem historischen Gebäude Raum und dem öffentlichen Platz Präsenz. Das Entrée der Bank zieht seine einladende Ausstrahlung ebensosehr aus diesen neuen Aussenraumqualitäten wie aus der Entscheidung für eine dem Umfeld gegenüber respektvolle Masstäblichkeit.

Für das Ensemble ist ein Sondernutzungsplan vorgesehen, die hierdurch mögliche Anhebung um ein Geschoss wird nur massvoll ausgenutzt. Einzig die Bank wird im Dachgeschoss ausgebaut, alle anderen Gebäude erhalten zwar ein zusätzliches Vollgeschoss, das Dachgeschoss aber bleibt mit Rücksicht auf die Baukörperhöhe und die Dachlandschaft im Ortsbildschutzgebiet unausgebaut und ohne Kniestock. Auch erhalten alle Gebäude, ausser dem rückwärtigen Wohnbau auf Parzelle 612, ortsypische Dachformen – ohne grosse Dachgauben und -ausschnitte.